Deutsche Autos in der Pole PositionNews-Meldung vom 29.01.2008

Sieger im Mängelranking beim neuen DEKRA Mängelreport 2008 ist der BMW 1er. Der kompakte Bayer überzeugt mit der niedrigsten Mängelquote überhaupt. Ausgewertet wurden sieben Fahrzeugklassen mit jeweils drei Laufleistungsgruppen. 14 der insgesamt 21 ersten Plätze konnten Produkte deutscher Hersteller und ihrer Töchter einfahren.

Die Sachverständigen von DEKRA gehen beim DEKRA Mängelreport 2008 völlig neue Wege. Im Unterschied zu allen bisherigen Berichten weist der als Sonderausgabe der Zeitschrift auto motor und sport erscheinende Autoratgeber die festgestellten Mängel nicht nach Fahrzeugalter, sondern nach Laufleistung aus. Außerdem wurden nur gebrauchtwagenspezifische Mängel berücksichtigt, die Hinweise auf die technische Qualität des Fahrzeuges geben. Nicht in die Auswertung gingen hingegen Mängel ein, die eher Auskunft über den Wartungszustand eines Fahrzeuges geben, wie Mängel bei Reifen, „AU fällig“, „Verbandkasten abgelaufen“ oder „Außenspiegel beschädigt“.

„Das neue Konzept führt deshalb zu wesentlich realistischeren Aussagen über die technische Qualität der Automodelle als die gängigen Auswertungen. Wir bieten dem Verbraucher mit dem DEKRA Mängelreport 2008 deutlich mehr Praxisnähe und Aussagekraft und somit eine echte Kaufberatung“, erklärt Clemens Klinke, Vorsitzender der Geschäftsführung der DEKRA Automobil GmbH.

Der neue DEKRA Mängelreport: Näher an der Realität:

Von der Konzeption her ist der DEKRA Mängelreport 2008 ein absolutes Novum. Als Datenbasis für den Mängelreport 2008 nutzte DEKRA cirka 15 Millionen Untersuchungen aus den vergangenen zwei Jahren. Dabei gingen nur die Fahrzeugtypen in die Auswertung ein, von denen ausreichend viele geprüft wurden. Wurde eine Anzahl von mindestens 1.000 geprüften Fahrzeugen in einem Laufleistungsbereich nicht erreicht, werden in dieser Laufleistungsgruppe keine Aussagen über das Modell gemacht. Im DEKRA Mängelreport 2008 werden 150 Modelle portraitiert.

Wichtigste Neuerung ist die Mängelauswertung nach Laufleistungsklassen. Die bei Untersuchungen festgestellten Mängel werden nicht mehr nach Altersgruppen ausgewertet, sondern nach Laufleistungsklassen. Der Grund: „Der technische Zustand eines Fahrzeuges hängt wesentlich stärker von der Laufleistung als vom Fahrzeugalter ab“, erklärt Klinke. „Die Auswertung nach Laufleistung ist somit viel näher am Bedarf des Gebrauchtwagenkäufers, der sich über fahrzeugspezifische Besonderheiten informieren möchte.“

Durch die Differenzierung vermeidet der DEKRA Mängelreport den bisherigen unrealistischen Vergleich von beispielsweise einem wenig gefahrenen Kleinwagen mit einem Fahrzeug der Oberklasse mit hoher Laufleistung. Deshalb wurde folgende Unterteilung als Basis für die Auswertung gewählt:

  • Minicars/Kleinwagen und Kompaktklasse wurden in den Laufleistungsgruppen von 0 bis 30.000 km, 30.000 bis 60.000 km sowie 60.000 bis 90.000 km bewertet. Bei den Minicars/Kleinwagen bis 30.000 km belegte der Mitsubishi Colt den ersten Platz. In der Kompaktklasse ist der BMW 1er der Primus. In der Kategorie bis 60.000 km haben der Mazda 2 bei den Minicars und den Skoda Oktavia in der Kompaktklasse die Nase vorn. Die Gruppe bis 90.000 km dominieren der Honda Jazz bei den Minicars/Kleinwagen und den VW Golf V in der Kompaktklasse.
  • Die Mittelklasse, Obere Mittelklasse/Oberklasse, Sportwagen/Cabrios, Geländewagen und Vans wurden in Gruppen von 0 bis 50.000 km, 50.000 bis 100.000 km und 100.000 bis 150.000 km zusammengefasst. In der Mittelklasse bis 50.000 km belegte der Peugeot 407 die Spitzenposition. Der Audi A6 siegte im Segment Obere Mittelklasse/Oberklasse, der Mercedes SLK bei den Sportwagen/Cabrios, der Hyundai Tucson bei den Geländewagen und der Seat Altea in der Fahrzeugklasse Vans. In der Gruppe bis 100.000 km belegte der Toyota Avensis in der Mittelklasse Platz 1, der Audi A8 im Segment Obere Mittelklasse/Oberklasse, der Audi A4 Cabrio bei den Sportwagen/Cabrios, der BMW X3 bei den Geländewagen sowie der VW Touran in der Fahrzeugklasse Vans. In der Laufleistungsgruppe bis 150.000 km liegen der Audi A4 in der Mittelklasse, der BMW 5er im Segment Obere Mittelklasse/Oberklasse, der Mazda MX-5 bei den Sportwagen/Cabrios, der BMW X5 bei den Geländewagen sowie der VW Touran in der Fahrzeugklasse Vans jeweils an der Spitze.
    Zweites Novum ist die typgenaue Auswertung. Im Unterschied zu allen anderen Berichten bietet der DEKRA Mängelreport auf Basis des großen Datenbestandes von DEKRA jetzt eine typgenaue Auswertung, zum Beispiel für die E-Klasse Typ W211 und nicht W210.

Der Vorteil: Der Leser erhält weit genauere und verlässlichere Angaben, da aktuelle Fahrzeuge und Vorgängermodelle nicht in einen Topf geworfen werden. Eine Detailauswertung sowie eine Platzierung im Ranking setzt voraus, dass mindestens die Daten von 1.000 geprüften Fahrzeugen in dem jeweiligen Laufleistungsbereich vorliegen.

Auch der Modellvergleich innerhalb der Fahrzeugklasse erhöht den Informationswert. Erstmals vergleicht der Report die Mängelwerte des jeweiligen Modells nicht mit den Durchschnittswerten aller Fahrzeuge, sondern mit dem Schnitt der jeweiligen Fahrzeugklasse. Vorteil: Man vergleicht nicht „Äpfel mit Birnen“. Das heißt: Die Mängelbilanz in einer Fahrzeugklasse, wie etwa Kleinwagen, wird nicht von den Mängelquoten anderer, nicht vergleichbarer Fahrzeugklassen wie Geländewagen oder Sportwagen beeinflusst.

150 Modellportraits auf Basis relevanter Mängel. Unabhängig von der Übersicht aller festgestellten Mängel berücksichtigt der Report für die 150 Modellportraits nur solche Mängel, die für die Fahrzeugqualität wichtig sind. Hier werden Mängel im Bereich Räder/Reifen, unzulässige Veränderungen am Fahrzeug, abgelaufene AU, beschädigte Außenspiegel oder abgelaufener Verbandkasten nicht gelistet, weil sie nichts über die Qualität des Fahrzeuges aussagen und für den Gebrauchtwagenkäufer unwichtig sind. Die relevanten Mängel wurden in fünf Gruppen zusammengefasst: (1) Fahrwerk / Lenkung, (2) Motor / Umwelt, (3) Karosserie / Rahmen / Fahrgastraum, (4) Bremsanlage sowie (5) Elektrik / Elektronik / Licht.

Die häufigsten Mängel an Bremsen, Fahrwerk und Lenkung

Die häufigsten Mängel entfallen in dieser DEKRA Sonderauswertung auf die Gruppe Elektrik / Elektronik / Licht mit 12,1 Prozent bei Minis, Kleinwagen und Kompaktklasse, die in einem 30.000-Kilometerraster bewertet wurden, und 11,3 Prozent bei den größeren Fahrzeugen, die in einem 50.000-Kilometerraster bewertet wurden. Im Mängelranking auf Platz zwei liegt die Bremsanlage (8,3 / 10,7 %). Auf den weiteren Rängen folgen Motor / Umwelt (6,8 / 5,5 %), Fahrwerk / Lenkung (4,3 / 7,5 %) und Karosserie, Rahmen, Fahrgastraum (1,5 / 1,7 %). Im Detail beanstandeten die Sachverständigen am häufigsten verschlissene Bremsbeläge und –scheiben, Defekte an Fahrwerksteilen wie Trag- und Führungsgelenke, Stabilisator und Spurstangen, Ölverlust am Motor, beschädigte Windschutzscheibe, Defekte an der Beleuchtung und verschlissene Wischerblätter.


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