Mit Köpfchen genießenNews-Meldung vom 22.04.2006

Spargel aus NRWKatharina die Erste - so heißt die erste Spargelkönigin Nordrhein-Westfalens, die jüngst im münsterländischen Olfen durch NRW-Landwirtschaftsminister Eckhard Uhlenberg gekürt wurde. Die Inthronisierung erfolgte im Rahmen der offiziellen Saisoneröffnung 2006.

Bis zum traditionellen Spargelsilvester am 24. Juni stechen die 507 nordrhein-westfälischen Spargelbauern wieder rund 16.500 Tonnen des Edelgemüses - immerhin 20 Prozent der gesamtdeutschen Produktion.

Schon die verstorbenen Ägypter wussten, was gut ist: Damit sie nach ihrem Ableben nicht auf den Spargelgenuss verzichten mussten, wurde ihnen das schmackhafte Stangengemüse von aufmerksamen Zeitgenossen mit in die Pyramide gegeben. Dass die "Aristokraten unter den Gemüsearten" auch hierzulande außerordentlich beliebt sind, zeigt ein Blick in die Statistik: Die Deutschen sind im jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch mit durchschnittlich 1,2 Kilogramm Europameister im Spargelverzehr - bei steigender Tendenz. In NRW hat der Spargelanbau in den vergangenen 15 Jahren nach Angaben der nordrhein-westfälischen Landwirtschaftskammer eine rasante Entwicklung genommen. Gab es 1990 etwa 750 Hektar Anbaufläche, so sind es heute rund 3.890 Hektar - was nahezu eine Verfünffachung bedeutet (
www.landwirtschaftskammer.de).

Mit dem Beginn der Saison feiert die "Spargelstraße-NRW" ihren ersten Geburtstag. Schon im ersten Jahr wurde das Projekt hervorragend angenommen. So nutzten 2005 in nur acht Wochen über 500.000 Verbraucher die Internet-Präsenz
www.spargelstrasse-nrw.de und informierten sich hier über Einkaufsmöglichkeiten und leckere Rezepte. Mit einer Liste der 142 teilnehmenden Spargelhöfe können User gezielt nach einem Betrieb vor Ort suchen - und sich einen Überblick über die zahlreichen Veranstaltungen verschaffen. In diesem Jahr wurde damit begonnen, die Standorte der einzelnen Betriebe mit Rad- und Wanderwegen sowie mit touristischen Zielen zu verknüpfen.

Auch die Betriebe der Marketinginitiative "NRW kulinarisch" läuten einen Höhepunkt im lukullischen Jahreskalender ein: Schon die Rezeptsammlung auf den Internetseiten
www.nrw-kulinarisch.de verführen zum kreativen Nachkochen. Viele der Restaurants und Höfe laden mit besonderen Aktionen zum Thema Spargel ein. Innovativer Spargelgenuss mit Senf steht zum Beispiel im Monschauer Schnabuleum auf der Speisekarte. Das Restaurant arbeitet eng mit der benachbarten Senfmühle zusammen, in der heute in der vierten Generation Senf in einer über 100 Jahre alten Mühle hergestellt wird. Auf der Speisekarte steht etwa mit Kaninchenragout gefüllter und mit Senf verfeinerter Eifeler Döppekooche, der auf Spargel serviert wird (Tel: 02472/2245, www.senfmuehle.de).

Am Niederrhein haben sich besonders die Spargeldörfer Geldern-Walbeck und Brüggen-Bracht einen Namen gemacht. In Brüggen befindet sich sogar das größte zusammenhängende Spargelanbaugebiet des gesamten Rheinlandes. Wer den Brüggener "Burgi-Spargel" kennen lernen möchte, kann sich am 30. April und 1. Mai im Rahmen einer Fahrradtour auf den Weg zu verschiedenen Spargelhöfen machen. Start und Ziel ist jeweils der 10. Burgi-Spargelmarkt auf dem Brüggener Kreuzherrenplatz (
www.brueggen.de). Und am 7. Mai wird in Geldern-Walbeck wieder der Spargel- und Handwerkermarkt veranstaltet.
Höhepunkt des Marktes ist der Festumzug der Spargelprinzessin mit von Pferden gezogenen, blumengeschmückten Wagen und Musikkapellen (
www.geldern.de). Ausführliche Infos gibt's bei Niederrhein Tourismus unter Telefon 02162/817903 (www.niederrhein-tourismus.de).

Etwas weiter südlich, in Wassenberg-Orsbeck, können Radwanderer eine Spargeltour auf beiden Seiten der deutsch-niederländischen Grenze starten. Die individuelle Radtour führt unter anderem ins Spargeldorf Effeld, in dem das "weiße Gold" an vielen Privathäusern zum Verkauf angeboten wird. Am 25. Mai findet hier wieder das Dorf- und Spargelfest statt (
www.effeld.de). Ganz in der Nähe gelangen Feinschmecker in knatternden Waggons zum Spargelmahl. Mit der Selfkantbahn, der letzten Schmalspurbahn NRWs, fahren Gäste an verschiedenen Terminen zwischen dem 30. April und dem 18. Juni von Geilenkirchen-Gillrath zum Bahnhof Gangelt-Schierwaldenrath. Hier gibt's im Restaurant "Zur Selfkantbahn" Effelder Spargel satt. Beliebige Hin- und Rückfahrten am Geltungstag, ein Willkommensgetränk im Buffetwagen und ein zweigängiges Menü kosten 26 Euro pro Person (14 Euro für Kinder) (www.selfkantbahn.de). Weitere Infos erhalten Interessierte beim Heinsberger Tourist-Service unter Telefon 02452/131415 (www.hts-info.de).

Im Münsterland kommt man ebenfalls auf dem Gleis zum Genuss: So startet am 13. Mai in Rheine eine historische Diesellok mit Personenwagen aus den 20er Jahren zu einer Sonderfahrt über Hörstel, Ibbenbüren und Tecklenburg nach Bad Laer. Hier werden die Fahrgäste während ihres Aufenthaltes mit einem erlesenen Spargelessen verwöhnt. Die Fahrt kostet inklusive Mahlzeit 29 Euro pro Person (Tecklenburger Land Tourismus e.V., Telefon 05482/929182). Im Spargeldorf Füchtdorf bei Sassenberg wird die Saison am 25. April mit dem Hissen der Spargelflagge auf dem Dorfplatz eröffnet. Das Verkehrsamt Sassenberg bietet Pauschalen zum Thema an - etwa die Fahrradtour "Die Spargelkönigin bittet zum Tisch", bei dem Teilnehmer den Weg des Spargels vom Feld bis in die Küche verfolgen. Der Ausflug inklusive Spargelmenü kostet 35 Euro pro Person (Tel: 02583/3090,
www.sassenberg.de).

Zur "Größten Spargeltafel im Münsterland" laden die Hoteliers der Gemeinde Südlohn-Oeding am 11. Juni ein. Die Tourist-Info Südlohn hat dazu ein dreitägiges Arrangement zusammengestellt: Zwei Übernachtungen im Doppelzimmer mit Halbpension vom 9. bis 11. Juni kosten inklusive Besuch eines Spargelhofes sowie Besichtigung einer Windmühle, eines Bauernhausmuseums und einer Käserei 169 Euro pro Person (Tel: 02862/417626,
www.touristinfo.suedlohn.de). Auch rund um Münster hat der Spargelanbau Tradition. Auf dem Hof Lütke-Laxen im Ortsteil Gelmer wird am 7. Mai wird ein großes Spargelfest organisiert - Besucher erwartet Kleinkunst auf einem Bauernmarkt, ein Spargel-Wettschäl-Wettbewerb und natürlich allerlei Gerichte, bei denen das königliche Gemüse im Mittelpunkt steht (Tel: 0251/329820).

Blauen Spargel anschauen und weißen Spargel genießen können Besucher im Vorgebirge: Zum zweiten Mal starten Gastronomen die Aktion "Brühl-Bornheimer Blauspargel". Geboren wurde dieses neue Markenzeichen vor zwei Jahren durch den Aktionskünstler Rainer Bonk, der vor allem durch seine "Blauschafe" populär wurde. Zur Eröffnung der Spargelsaison am 29. April auf dem Bornheimer Peter-Fryns-Platz werden aktuelle Blauspargel-Werke ansässiger Künstler vorgestellt und leckere Spargelgerichte angeboten (
www.blauspargel.de).

Weitere Meldungen

Camping in Deutschland » Meldungen · Touristik · Campingplätze · Camping & Caravan · Sonstige · Specials