Touristiker streben qualitatives Wachstum anNews-Meldung vom 11.05.2006

Frühlingsbilanz 2006 des Sparkassen-Tourismusbarometers Schleswig-HolsteinIn den ersten Monaten 2006 konnten die Touristiker des Landes nahtlos an den goldenen Herbst des Vorjahres anknüpfen, der Schleswig-Holstein noch ein leichtes Plus bescherte. Noch ist es zu früh, daraus Rückschlüsse für das Gesamtjahr zu ziehen. Doch das Sparkassen-Tourismusbarometer und die Befragung vom dwif im Mai 2005 erbringt interessante Einzelheiten: Immer mehr Gäste kommen aus Schleswig-Holstein selbst, aus Niedersachsen und Bremen, aber auch aus dem Ausland. Aufgabenschwerpunkte für die Touristiker in Schleswig-Holstein sind neben der Produkt- und Themenentwicklung die Verbesserung des Vertriebs, gästeorientierte Qualitätsinitiativen und Maßnahmen im Innenmarketing.

Zuerst ein kurzer Rückblick: In der Bilanz 2005 konnte Schleswig-Holstein doch noch ein kleines Wachstum von +1,0% bei den Übernachtungen und +3,7% bei den Ankünften im Vergleich zum Vorjahr erreichen. Diese Entwicklung ist vornehmlich auf die Zuwächse innerhalb des touristischen Campings zurück zu führen (250.000 zusätzliche Übernachtungen).

Im Jahresvergleich mit den drei deutschen Küstenreiseländern erlangte Schleswig-Holstein die Spitzenposition. Im bundesdeutschen Ranking beeindruckten Berlin und Hamburg als Wachstumsmotoren des Städtetourismus mit Zuwächsen zwischen +8,2% und +10,3%. Als bestes Flächenbundesland schnitt Thüringen ab; mit einem Übernachtungsplus von 3,8%.

60 Prozent der Schleswig-Holstein-Touristiker sind mit der Übernachtungsentwicklung im letzten Jahr sehr zufrieden bzw. zufrieden, jeder zweite erwartet für 2006 einen Zuwachs im Ort bzw. in der Region. Auch die Entwicklung im Tagestourismus wird äußerst positiv bewertet. Mehrheitlich unzufrieden sind die Befragten jedoch mit der Auslastung der Beherbergungsbetriebe und der angespannten Situation in der Gastronomie.


Zuwächse bei Ankünften und Unterkünften in Schleswig-Holstein


Im Januar und Februar 2006 setzte sich die positive Entwicklung fort, mit einem Übernachtungsplus von 3,5% im Gesamtzeitraum, bezogen auf Beherbergungsbetriebe mit mindestens neun Betten. Die Zahl der Ankünfte stieg um 3,4% im Vergleich zu den Vorjahresmonaten. Alle Reisegebiete in Schleswig-Holstein konnten ein Wachstum in den ersten beiden Monaten verzeichnen. Bemerkenswert: Schleswig-Holstein hat deutliche Zuwächse bei Gästen aus dem eigenen Bundesland, aber auch bei Besuchern aus Niedersachen und Bremen sowie dem Ausland.

Arbeitsschwerpunkte 2006: Hohe Bedeutung und Priorität hat für die Tourismus-Experten in Schleswig-Holstein die Produkt- und Themenentwicklung (87%), die Verbesserung des Vertriebs (73%) sowie die Qualität und Qualifizierung (70%). Als wichtige Aufgabe werden auch Maßnahmen im Innenmarketing genannt (67%). Weitere Schwerpunkte sind die Infrastruktur und die Weiterentwicklung bzw. Umstrukturierung der eigenen Organisation.


Branchenthemen:
Gruppenreisen und tourismusorientierte Ortsgestaltung

Das Tourismusbarometer beschäftigt sich in diesem Jahr ausführlich mit dem Thema Gruppenreisen, Schwerpunkte sind Busreisen und Tagesfahrten. Reisegruppen sind eine interessante Zielgruppe, weil sie speziell in der Nebensaison die betriebliche Auslastung verbessern und zur Neukundengewinnung beitragen können. Neue Anbieter sind in jüngster Zeit auf den Markt gekommen. Dennoch wird das Land von den Reiseveranstaltern noch nicht ausreichend wahrgenommen. Im Bundesvergleich gehört Schleswig-Holstein zu den fünf beliebtesten Busreisezielen in Deutschland. Gruppen, die ins Land zwischen den Meeren reisen, kommen hauptsächlich aus Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Dänemark, Berlin und Hamburg.

Inwiefern ein attraktives Ortsbild den Tourismus fördert, wurde vom dwif im diesjährigen zweiten Branchenschwerpunkt untersucht. Zusammen mit einem Landschaftsarchitekturbüro wurde ein Bewertungskatalog entwickelt und als Maßstab bei 32 Ferienorten in Schleswig-Holstein angelegt. In die Ortsbildanalyse flossen Elemente, wie Stadtkern, Gastronomie, Einzelhandel, Kurzone, Strand, Hafenanlage, Tourist-Information und öffentliche Verkehrsanbindung ein. In vielen Fällen positiv bewertet wurden die Gestaltung der Strand- und Seepromenaden, der Zustand der Kurpark- und Grünanlagen, die Qualität der Strände und die Sauberkeit in den Orten.

Handlungsbedarf wurde festgestellt, zum Beispiel bei der Fassadengestaltung größerer Ferienkomplexe, bei der Aufenthaltsqualität von Hafenanlagen, bei Großparkplätzen, bei der Infrastruktur am Strand und beim Mobiliar der Außengastronomie, bei Park- und Hotelleitsystemen. Aus der Vor-Ort-Erhebung wird eine Bilddokumentation entstehen mit positiven und negativen Beispielen und mit konkreten Handlungsempfehlungen für die Ferienorte.

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